Kirchenzeitung – Neugestaltung
Modernes Kleid für Traditionszeitung
Wie aufwendig ist die Neugestaltung einer etablierten Wochenzeitung, die mit gleichen Layout-Vorlagen, jedoch in vier individuellen Bundesländer-Versionen existiert? Gar nicht so dramatisch – wenn die Herangehensweise gut durchdacht ist und alle das gleiche Ziel verfolgen!
Leistungen
Markenkommunikation
Branche
Organisationen
Die Redaktionen in Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und im Burgenland kooperieren bereits seit 1975 und arbeiten seit 12 Jahren mit gemeinsamer Layout-Grundlage an ihren individuellen Themen. Darüber hinaus werden von der externen Kirchenzeitungs-Kooperation einige Seiten mit übergeordneten Themen zur Verfügung gestellt.
Sprich, so vielseitig der Inhalt, so vielfältig waren auch die Anforderungen an die Neugestaltung der etwas in die Jahre gekommenen Optik.
Die Neuausrichtung wurde professionell angedacht: Ein Workshop zur gemeinsamen Zielfindung, die Erstellung eines gemeinsamen Briefings und danach die sukzessive Entwicklung der neuen Optik bis hin zur Schulung an den neuen Vorlagen.
Schritt 1: Workshop
Vier Bundesländer, eine Kooperationsstelle. Gleiches Layout, unterschiedliche Themen. Als erstes galt es daher, eine Vielzahl von Fragen zu stellen.
Was ist der kleinste gemeinsame Nenner?
Gibt es DIE Marke Kirchenzeitung?
Wie erreicht man neue Lesergruppen, ohne die bestehende Leserschaft zu irritieren?
Wie können die unterschiedlichen Titel (Tiroler Sonntag, Kirchenzeitung Diözese Linz, Martinus Burgenland und Kirchenblatt Vorarlberg) trotz gemeinsamem Relaunch weiterleben?
Was darf sich ändern, was muss bleiben?
Ein strukturierter und produktiver Tag mit den Redaktionen der jeweiligen Bundesländer brachte viele Diskussionen, vor allem aber viele Antworten.
Schritt 2: Briefing
Von der Ausgangssituation über Must-Haves, No-Gos und Zielgruppenwünschen bis hin zu Satzspiegelvorgaben und Druckanforderungen erstellten wir eine Checkliste. Hieb- und stichfest, detailliert und vor allen Dingen in der Lage, im Laufe der achtmonatigen Entwicklung regelmäßig immer wieder auftretende Fragen („Zahlt DAS in unsere Ziele/Wünsche/Anforderungen ein?“) zu beantworten.
Schritt 3: Neugestaltung
Die erste Etappe einer so umfangreichen Neugestaltung? Das Abstecken der Richtung, die Entscheidung für eines aus einem Pool verschiedener Layouts.
Basierend darauf konnten wir Musterseiten definierten und hinsichtlich Farbwahl, Fonts, Lesbarkeit bis hin zu Leerräumen, Illustrations- und Bildstilen eine komplett neue Welt erschaffen.
Luftiger, individueller und „magaziniger“ einerseits, einfach und ohne großen Zeitaufwand befüllbar andererseits: Vor allem die technischen Anforderungen waren in zahlreichen Meetings abzustimmen. Über 100 fertige Vorlagen dienen in Zukunft dazu, möglichst viele Anforderungen rasch abzudecken und möglichst wenig grafischen Aufwand oder Veränderung von Vorlagen notwendig zu machen.
Veränderung braucht aber auch Coaching, Beratung und einfühlsame Vorbereitung. Und genau das haben wir in vielen kleinen Gesprächen, vor allem aber am Ende auch in einer gemeinsamen hybriden Veranstaltung kurz vor der „Ausgabe Null“, übernommen.
Das Ergebnis? Kann sich sehen (und lesen!) lassen.
Seit der ersten Adventausgabe 2022 arbeiten die Redakteur*innen mit dem neuen Layout – ein Meeting nach den ersten zehn Ausgaben, laufendes Feintuning und kleiner Adaptierungen vervollständigen den Entwicklungsprozess.
Das Feedback der bestehenden Lesergemeinde war sehr positiv! Wir freuen uns über schöne Rückmeldungen zu „Modernität“, „besserer Lesbarkeit“ und „frischem Wind“, aber auch über kritische Meinungen, die hinterfragt und in den nächsten Ausgaben berücksichtigt wurden.
Und auch wir durften im Zuge des Projektes einiges dazulernen. An dieser Stelle auch ein Danke an Sigi, einen Linzer Redakteur mit „Bleisatzwurzeln“, der beim letzten Feinschliff seinen sehr wertvollen Senf dazugab, was im Endprodukt spürbar ist!