Internet Bewertungen

Der richtige Umgang mit Internet-Bewertungen

Booking.com, kununu, Google oder Herold – sie alle verraten uns, was in der Prä-Web-Ära ein oftmals gut gehütetes Geheimnis war: Wie zufrieden waren Kund·innen mit dem Unternehmen, den Produkten, der Dienstleistung?

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Wir wollen mitteilen und mitgeteilt bekommen

Seinem Frust oder seiner Zufriedenheit öffentlich Luft machen konnte man im Bekanntenkreis, in Leserbriefen und ähnlichen Kanälen, doch selten zog dies weitere Kreise. Plattformen, auf denen man das gesammelte Feedback mehrerer Jahre abrufen kann, sind in Sachen Transparenz definitiv „Next Level“.

Und ein zweischneidiges Schwert, zumindest aus Unternehmenssicht. Denn was tun, wenn Leute Google-Rezensionen schreiben, die schamlos übertrieben sind? Wenn falsche oder untergriffige Online-Bewertungen veröffentlicht werden? Klagen? Schlechte Rezensionen löschen? Oder einfach ignorieren?

 

Natürlich nicht!

Schließlich sind Bewertungen auf Google & Co. wichtig. B2C Unternehmen, die im Jahr 2024 keine einzige Bewertung haben, wirken irritierend – immerhin gaben laut einer Studie bereits 2020 über 80 % der Verbraucher·innen an, regelmäßig Online-Rezensionen zu lesen. Anders gesagt, erwartet man heute bereits, nicht nur die offizielle Firmendarstellung, sondern auch den Eindruck Außenstehender im Netz zu finden. Auch wenn es bei B2C-Unternehmen stärker ausgeprägt ist, trifft dies ebenfalls auf B2B-Unternehmen zu.

Wie geht man mit negativen Bewertungen um?

Nun, Fehler passieren. Was zählt, ist der Umgang mit ihnen. Passieren sie immer wieder? Gibt es auf Beschwerden eine Entschuldigung, oder folgt lediglich Schweigen? Natürlich wäre es allen Unternehmen am liebsten, wenn ein Problem unter vier Augen behandelt und niemand davon erfahren würde. Doch wenn es so weit ist, heißt es eben, Augen auf und durch. In einer transparenten Welt ist das Ihre Chance, sich als offenes und sympathisches Unternehmen zu präsentieren, das eine fortschrittliche Fehlerkultur und den Dialog mit allen Kund·innen lebt.

Wie geht man mit gefälschten Bewertungen um?

Offenheit, Sympathie und Dialogbereitschaft haben aber spätestens dann ein Ende, wenn es um gefälschte Bewertungen geht. Erntet ein Restaurant bereits vor der Eröffnung schlechte Kritiken oder wird eine Leistung beanstandet, die das Unternehmen nicht einmal anbietet, ist Schluss mit lustig. Gefälschte Bewertungen, die einzig die Leistungen der Konkurrenz herabsetzen sollen, sind wettbewerbswidrig und somit ein relevanter Gesetzesverstoß.

Eindeutige Gerichtsurteile gegen Fakes

Die Beweislast liegt überdies bei der bewertenden Person oder der Plattform, die beispielsweise im Falle einer Hotelbewertung eindeutige Nachweise über den Hotelbesuch vorlegen müssen. Da im Falle einer Fälschung kein berechtigtes Interesse an der Veröffentlichung besteht, ist diese von Seiten des Portals zu löschen, wie Gerichte urteilten. Letztlich haben Portale wie Google ohnehin ein eigenes Interesse daran, scharf gegen gefakte Einträge vorzugehen, da ihr Erfolg letztlich vom Vertrauen ihrer User·innen abhängt.

 

Auch Lob will honoriert werden!

Dialogbereitschaft und Offenheit zeigen sich übrigens auch in einem kurzen, freundlichen Dankeschön. Bei besonders guten Bewertungen darf man sich gern eine Minute Zeit nehmen, um ein paar nette Zeilen an den Absender oder die Absenderin zu richten.

In einer transparenten Welt ist das Ihre Chance, sich als offenes und sympathisches Unternehmen zu präsentieren, das eine fortschrittliche Fehlerkultur und den Dialog mit allen Kund·innen lebt.

Bewertungen als Arbeitgeber

Ihr Unternehmen wurde auf kununu oder Glassdoor bewertet? Fein! In der heutigen Arbeitswelt sind Transparenz und Vertrauen entscheidende Faktoren für die Wahl des Arbeitgebers. Potenzielle Mitarbeiter·innen haben bereits vorab Einblicke in das Arbeitsumfeld, die Unternehmenskultur und die Zufriedenheit der aktuellen Belegschaft. Ein Unternehmen, das sich solchen Bewertungen stellt, zeigt Offenheit und Ehrlichkeit, was Vertrauen schafft und die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht.

Gute Bewertungen auf Arbeitgeber-Plattformen sind ein starkes Argument im Wettbewerb um die besten Talente. Sie signalisieren, dass das Unternehmen ein guter Arbeitsplatz ist, an dem Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter·innen gelegt wird. Dies kann den Unterschied ausmachen, ob sich hochqualifizierte Fachkräfte für oder gegen Ihr Unternehmen entscheiden.

Ein positives Arbeitgeberimage wirkt übrigens auch auf Kund·innen und Geschäftspartner·innen: Ein Unternehmen, das als guter Arbeitgeber bekannt ist, genießt ein positives Ansehen und strahlt Seriosität und Professionalität aus. Dies kann zu einem besseren Standing im Markt und zu erfolgreichen Geschäftsbeziehungen führen.

Drei Möglichkeiten, um mehr Bewertungen zu generieren

Wohin mit den unzufriedenen Mitarbeiter·innen?

Es ist definitiv nicht ratsam, die Löschung unliebsamer, aber authentischer Bewertungen gerichtlich zu erzwingen. Zum einen ist das im Fall von kununu ohnehin ausgesprochen schwierig, zum anderen auch in Sachen Außenwirkung nicht sehr vorteilhaft. Statt einer schlechten Bewertung finden Besucher·innen des Portals dann nämlich die lakonische Mitteilung, dass Ihr Unternehmen eine Klage gegen Bewertungen eingereicht hat – und was DAS für ein Bild auf Ihre Firmenkultur wirft, müssen wir wohl nicht näher erläutern.

Ganz im Gegenteil, auch negative Bewertungen können eine Chance für ein Unternehmen sein: Bewertungen bieten wertvolles Feedback zur Arbeitsumgebung und den Bedingungen im Unternehmen. Konstruktive Kritik hilft dabei, Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Dadurch wird nicht nur das Arbeitsumfeld verbessert, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung gestärkt. Und auch hier haben Sie die Möglichkeit, in Dialog zu treten und eine Antwort auf die Kritik zu verfassen!

Negative Bewertungen können eine Chance für ein Unternehmen sein: Bewertungen bieten wertvolles Feedback zur Arbeitsumgebung und den Bedingungen im Unternehmen.

Sammeln Sie Bewertungen!

Bewertungen sind die digitale Form der Mundpropaganda und tragen wesentlich zum Ruf eines Unternehmens bei – und zur Reichweite! Plattformen wie Google berücksichtigen Bewertungen bei der Erstellung von Suchergebnissen. Eine hohe Anzahl positiver Bewertungen kann Ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen erhöhen und mehr Traffic auf Ihre Webseite bringen.

Auch die Kundenbindung profitiert vom offenen Umgang mit Bewertungen: Wenn Kund·innen sehen, dass ihre Meinung wertgeschätzt wird und Sie auf ihr Feedback reagieren, stärkt das die Kundenbindung. Es zeigt, dass Sie sich um Ihre Kund·innen kümmern und bereit sind, auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Sollten Sie noch Fragen zum Umgang mit Online-Bewertungen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sie können auch gern uns eine Bewertung auf Google hinterlassen, wir freuen uns auf Ihr Feedback!

geschrieben von

Julian Weidenthaler

Art Direction Digital | Webdevelopment & SEO/SEA

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